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Entlassungswelle in der Medienbranche und wer davon profitiert.

Aktualisiert: 4. Dez.

Viele verlieren gerade ihren Platz in den Redaktionen. Doch ihre Skills? Werden dringend gebraucht. Vor allem dort, wo Kommunikation demokratierelevant ist.


Ein verlassenes Büro in einem Medienunternehmen.

Die Medienbranche dreht sich aktuell schneller als jede Steadicam. Redaktionen schrumpfen, Budgets zerfallen zu Staub, lineare Formate lösen sich im Stream auf. Für viele Journalist:innen und Medienschaffende fühlt sich das an wie ein Dauerlauf über brüchiges Eis. Entlassungen sind längst kein Ausnahmefall mehr. Sie sind Symptom eines Systems, das unter dem Druck der digitalen Veränderungen neu sortieren muss.


Währenddessen passiert etwas Spannendes an einer ganz anderen Stelle: Behörden entdecken die Kraft klarer, menschlicher, medienkompetenter Kommunikation. Und zwar nicht als Imagepflege, sondern als Notwendigkeit. Wenn Krisen donnern, wenn Falschinfos glühen, wenn Demokratien wackeln, dann reicht Amtsdeutsch nicht mehr aus. Dann braucht es Menschen, die sprechen können. Menschen, die erklären können. Menschen, die Komplexes in Verständliches verwandeln. Und wer kann das besser als jene, die es jeden Tag in Newsrooms gelernt haben?


Dieses Spannungsfeld erzeugt einen Moment, der gleichzeitig schmerzt und Chancen schafft. Ja, es ist bitter, dass so viele Medienschaffende ihre Jobs verlieren. Aber es öffnet sich ein neues Berufsfeld, das fast schon ironisch genau von den Skills lebt, die in vielen Redaktionen nicht mehr bezahlt werden können.


KI generiertes Bild: Ministerin begrüßt Journalisten im Büro. Ein Bürohund schläft.
Bild ist KI generiert. Pro Bürohund.

Behörden holen sich Mediensprechende ins Boot, weil sie (endlich) verstanden haben, dass moderne Kommunikation kein Luxus ist, sondern Grundversorgung. Wenn die Polizei, ein Ministerium oder ein Bundesamt zum Beispiel erklären will, warum etwas passiert und was das für Menschen bedeutet, dann reicht keine Pressemitteilung mit Floskeln. Dann braucht es Profis, die wissen, wie Botschaften wirken. Wie man Interviews führt. Wie man Haltung zeigt. Wie man Krisenkommunikation atmet. Wie man Vertrauen baut.


Für Medienschaffende öffnet sich damit eine Brücke, die ihre berufliche Identität nicht verrät, sondern weiterentwickelt. Storytelling, Einordnung, kritischer Blick, schnelles Denken unter Druck, klare Sprache. Genau das macht sie WERTVOLL. Behörden können damit endlich Kommunikation leben, die nicht wie ein Scan eines Formulars klingt, sondern wie ein Mensch. Ein Mensch, der sich verantwortlich fühlt.


Ist das also ein Win win? In vielen Fällen: ja. Nicht, weil sich zwei Seiten aus Glück in die Arme fallen. Sondern weil die Realität beide zwingt, neu zu denken. Die Menschen der Medienbranche brauchen Perspektiven jenseits der Perspektiv- und manchmal auch Arbeitslosigkeit. Behörden brauchen Menschen, die moderne Kommunikation beherrschen. Es ist eine funktionale Allianz, die zu etwas sehr Gutem führen kann, wenn sie richtig aufgebaut wird.


Und vielleicht steckt darin sogar ein stiller Kulturwandel. Wenn Behörden lernen, menschlicher zu kommunizieren, stärkt es das Vertrauen, was gerade in Zeiten wie diesen so wichtig ist.


Dank der Entlassungswelle in den Medien hat der Journalist nun eine Stelle in einer Behörde.
Bild wurde mit KI erstellt.

Wenn Medienschaffende neue Orte für ihre Professionalität finden, bleibt journalistische Kompetenz im öffentlichen Raum erhalten. Die demokratische Infrastruktur gewinnt.

Am Ende entsteht ein neues Spielfeld: Mediensprechende, die nicht mehr nur Nachrichten transportieren, sondern Orientierung geben. Behörden, die nicht mehr nur verwalten, sondern erklären. Und eine Gesellschaft, die mehr Klarheit bekommt, ohne dass auf TikTok plötzlich Beamte tanzen müssen.


Die Branche bricht um, aber an anderer Stelle wächst etwas nach. Mit einer klaren Botschaft: Kommunikationskompetenz ist kein nice to have. Sie ist systemrelevant.

Wer das erkennt, gestaltet Zukunft. Und wer diese Skills mitbringt, wird gebraucht. Auch und gerade dort, wo man es früher nicht vermutet hätte.


All jenen, die von diesem Wandel zunächst schmerzlich betroffen sind, ist dieser Blogartikel gewidmet. Immer wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich irgendwo anders eine andere Tür. Und vielleicht sogar eine lukrativere.


Betty Holle und eine Journalistin freuen sich und springen an der Spree in Berlin in die Höhe.
Foto ist auf natürlichem Wege entstanden.

 
 
 

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Betty Holle ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung e.V. (DGSS)

Ich absolvierte das 8-semestrige Hochschulstudium Sprechwissenschaft/ Sprecherziehung

der Deutschen Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung (DGSS)

und arbeite nach deren Grundsätzen und Qualitätsstandards.

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